Multi-Sensor-Monitoring an der alten Kanalbrücke des Wasserstraßenkreuzes in Minden mit speziellem Fokus auf den Einsatz von hochgenauer Dehnungsmesssensorik
Das Thema Verkehrsinfrastruktur stellt für die Gesellschaft einen wichtigen Aspekt dar. Das Hauptziel ist die Sicherstellung der Betriebssicherheit. Dies ergibt sich auch aus dem Umstand, dass die bestehende Infrastruktur zunehmend ein fortgeschrittenes Alter erreicht hat. Abhängig von Umwelteinflüssen und Nutzungsbedingungen sind Bauwerke und Industrieanlagen sehr unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt. Hinzu kommen je nach Örtlichkeit langfristige Effekt, welche ihre Ursache z. B. im Bergbau und im Klimawandel haben. Hieraus können zum Teil sehr komplexe Zusammenhänge resultieren, welches es zu erfassen und anschließend zu analysieren gilt. Daher wird zunehmend auf eine Anordnung von unterschiedlichen Sensoren gesetzt (Multi-Sensor-Monitoring). Darüber hinaus ist eine verstärkte Automatisierung beim Bauwerksmonitoring zu verzeichnen. Neben der Möglichkeit einer permanenten Überwachung, ergibt sich hieraus der Vorteil den Personaleinsatz weiter zu minimieren. Was zu einer Entlastung im Zuge des Fachkräftemangels führt. Der vorgestellte Beitrag widmet sich dem Thema Bauwerksüberwachung durch Multi-Sensor-Monitoring. Neben dem Messkonzept werden erste Ergebnisse aus aktuell laufenden Messungen vorgestellt. Diese finden an der alten Kanalbrücke des Wasserstraßenkreuzes in Minden statt. Die Brücke des Mittellandkanals über die Weser besteht aus mehreren Bögen welche eine Breite von bis zu 50 m haben. Die Bögen bestehen aus je zwei Teilen, welche über Walzgelenke am Scheitel und an den Pfeilern verbunden sind. Eine der zu untersuchenden Fragestellung ist, ob die Gelenke nach über 100 Jahren noch, wie ursprünglich angedacht, funktionieren. Neben den lokalen tageszeitlichen sind auch saisonale und langperiodische Bewegungen von Interesse. Hierfür finden zusätzlich GNSS und InSAR Messungen am Objekt statt. Den Fokus dieses Beitrages bilden jedoch die Messungen von hochgenauen Dehnungsmesssensoren (ESR-Sensoren von HEIDENHAIN und LEINE LINDE). Im speziellen Fokus stehen hier die Erfassung der Bauwerksbewegungen insbesondere die Auswirkungen auf die Bogenkonstruktion.